Unsere Post
Eine Arbeitsmappe für den Unterricht
Ausgabe von 1972
(4.2.07)
Als ich vor ziemlich genau 28 Jahren in den Schuldienst kam (1.2.1979), musste ich in der
2. Ausbildungsphase eine Zulassungsarbeit zur 2. Prüfung für das Lehramt schreiben.
Titel des "Werkes" war damals:
"Die Konzeption des Sachunterrichtes nach dem Bildungsplan
für Grundschulen in BW -
Eine kritische Untersuchung mit
einer Unterrichtseinheit "Die Post"."
In meiner Arbeit musste ich mich - dem "neuen" Lehrplan entsprechend - für einen vorwissenschaftlichen
Sachunterricht einsetzen, der an die Stelle des "alten" Heimatkundeunterrichtes getreten war.
(siehe mein Heimatkundebüchlein aus den 60igern)
Die Schüler sollten zu handlungsfähigen jungen Menschen erzogen werden.
Ich hatte die Einheit "Post" ausgewählt,
weil man bei dieser Einheit sehr viel Handlungsfähigkeit
erwerben konnte. Das Monopolunternehmen
Deutsche Post war damals sehr klar strukturiert,
wie die ganze Welt der Kommunikation überhaupt.
Briefe schreiben, telefonieren, Päcken und Pakete verschicken,
Telegramme, Überweisungen ......
viel mehr gab es nicht. Der Zusteller war noch ein echter "Briefträger"
- ein Beamter mit hohem
Ansehen und wichtigen Aufgaben, u.a. war
er auch noch mit viel Geld unterwegs. Er kannte die Leute und ihre Sorgen
und
vertrat sie oft auch noch im Gemeinderat.
Wenn ich noch an unsere Briefträger
in Bühlertal denke, dann fällt mir sofort der Meier Hans ein,
ein Hans - Dampf in allen Gassen.
Briefkästen und Postämter finden
wir heute auch nur noch selten. In diesen Bereichen haben wir uns wirklich
zurückentwickelt.
Die Gebühren sind teuer und auch für
den Unterricht bekommt man heute nicht mehr die kostenlosen Materialien
wie früher.
Eine Unterrichtseinheit "Post" lässt
sich in heutigen Lehrplänen eh nicht mehr finden, aber die Schüler
erwerben
heute selbstverständlich alle "Kompetenzen",
damit sie auch in Zukunft hoffentlich nicht nur eine SMS oder Mail schreiben
können, sondern auch noch ein Paket
auf die Reise bringen können !!
Der Lehrplan damals:
Diese Mappe habe ich noch aus den 70igern.
Jeder Schüler erhielt sie kostenlos.
Man konnte auch Briefe und Karten schreiben,
das Porto wurde von der Post bezahlt.
Für die höheren Klassen standen
weitere Mappen zur Verfügung.
Der nördliche Schwarzwald - Bildband aus den 50igern