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12.Mai 2006


So wird ein Stadion WM - tauglich !
3. Teil
Bilder vom Eichwälder Günter Moser,
der als Hausmeister und Platzwart
des Mittelbergstadions alles hautnah miterlebt.



 


Wichtig - Wasser, Wasser, Wasser


Der erste Schnitt


Wässern


Schneiden, schneiden ......


Das sieht doch schon toll aus !


Pflegen, pflegen, pflegen !


Und so sieht der Rasen heute aus (12.5.06)

Technische Details der Firma:
 http://www.sportstaettenbau-gm.de/aktuell.html
 

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Artikel aus der Süddeutschen Zeitung vom 11.5.06:
Kick it like Beckham
Der SV Bühlertal wird zum Trainingsquartier des englischen Nationalteams - Porträt eines ganz normalen Fußballvereins

Die A5 Karlsruhe Richtung Basel. Ausfahrt Bühl. Der Beschilderung nach Bühlertal folgen, bei der Firma Bosch rechts abbiegen, den Mittelberg mit seinen geputzten Einfamilienheimen kurvig empor, hinein in den Wald, und hier gleich der Tipp für den Auswärtigen: Wenn Sie jetzt glauben, sich verfahren zu haben, sind Sie genau richtig. Da vorn steht auch schon das Schild, Mittelbergstadion links.

Das Vereinsgelände des SV Bühlertal ist ein Schwarzwaldidyll mit Aussicht, eine Aussicht, die über die blühende Oberrheinebene fast bis zum Kaiserstuhl reicht. Hartplatz, Rasenplatz, Clubhaus von 1965, blinkende Sporthalle vom Mai 2006. Das mit der gerade eröffneten Halle war übrigens nicht geplant, sondern das reinste Glück. Oder können Sie sich vorstellen, dass Beckham in der knarzenden Karikatur einer Sechzigerjahre-Umkleide aus der Sporthose steigt?

Jetzt langsam. Richtig, die Engländer kommen. Die Zeitungsleute, der SWR und die BBC waren schon da, vom Mittelberg ist es neuerdings bloß ein Katzensprung auf den Fernsehschirm. Insgeheim finden die Bühlertaler ja, dass sich die Reporter sehr für die berühmten Gäste interessieren, aber kaum einer für den Verein; und dass das eine rechte Schande ist. Und da haben sie eigentlich Recht.

Manchmal vergisst man fast, worum es bei dieser geschäftstüchtigen Weltmeisterschaft eigentlich geht. Doch wohl um den gespielten Fußball. 26 000 Vereine mit mehr als sechs Millionen Mitgliedern gibt es in Deutschland, einer davon ist der SVB. Gegründet 1922, größter Erfolg der Vereinsgeschichte: der Aufstieg in die 1. Amateurliga. 1971 war das, damals kickten sie noch auf dem Hartplatz vor bis zu zweitausend Fans, und wenn das führende Team Zeit schinden wollte, wurde der Ball ins Tal gedroschen. Das waren Zeiten!

Heute läuft die 1. Mannschaft in der Bezirksliga Baden-Baden auf Lavaterr-Rasen ein, zu Spitzenspielen kommen maximal 200 Leute. Der Fußball als Breitensport hat insgesamt an Strahlkraft eingebüßt. Aber der SVB steht trotzdem ganz gut da. Sie haben 650 Mitglieder, eine Altherren-Mannschaft, drei Senioren- und elf Jugendteams. Außerdem singen auf dem Mittelberg die Amseln, die Spielflächen sind in Topform und die Laufstege von Baden-Baden in Reichweite. Und hier kommen die Engländer ins Spiel.

Im Dezember hat der Bühlertaler Bürgermeister Michael Stockenberger das Fifa-Geheimpapier signiert: Trainingsquartier des SVB, am 3. Juni 2006 der britischen Nationalmannschaft vertragsgemäß und kostenlos zu übergeben; weiteres gegenseitiges Entgegenkommen nach Bedarf. Aber so geheim ist das Papier dann doch nicht gewesen. Seit Monaten weiß der ganze Ort, dass Bühlertal zwei Weltmeister-Chancen hat. Und dass "gegenseitiges Entgegenkommen" im Fifa-Sinn bedeutet: Nur einer bewegt sich.

Bühlertals doppelte Weltmeister-Möglichkeit ist ein mühsames Vergnügen. Zunächst müssen sie mit dem Spielbetrieb bis Saisonende auf einen Fremdplatz ausweichen - und das, wo es gerade um den Aufstieg in die südbadische Landesliga geht. Im Stadion verlegt der britische Greenkeeper inzwischen den Worldcup-Rollrasen, auf dem Hartplatz entsteht ein Pressezentrum, in dem die tägliche Konferenz für 200 Journalisten stattfinden soll. Und damit die Journalisten ihre Berichte auch in alle Welt hinaus senden können, wird der Mittelberg noch schnell ins Mobilfunk- und Internetzeitalter gebeamt. Das Gelände soll dann rund um die Uhr von Polizei und Security abgeriegelt sein, ein einziges öffentliches Training ist bisher zugesagt, für tausend Zuschauer. 20 000 möchten gerne.

Der SV Bühlertal wird von Beckham nicht viel mitbekommen.

Aber was soll man sagen. Es ist eine schöne Gegend, die freundliche Menschen hervorbringt. Menschen mit einem so großen Herz, dass nicht nur der Fußball hineinpasst, sondern auch all die Leute, die ihn bewachen, verkabeln, abschirmen und fernsehkompatibel machen. Es ist ihnen trotzdem eine Ehre.

Autor: Tanja Rest
 http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/305241


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