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Max Carl 119- Hüpf- oder Hoppelhase
 aus den 60er/70er Jahren
(13.4.11)


Kurz vor Ostern darf natürlich ein spezielles Osterspielzeug nicht fehlen. Und so möchte ich heute einen Carl-Hasen vorstellen.
Die Firma Carl stellte eine ganze Palette von verschiedenen Häschen mit Aufzugswerk her.
Dieser Hoppelhase kam in den 60ern auf den Markt und wurde bis in die 70er verkauft.
Mein Original-Carl Hase trägt bereits einen Carl-Aufkleber, wie er ab 1970 in Gebrauch war.

In dieser Osterwerbung von 1963 findet man ihn aber auch schon ganz links mit der
kleinen Karotte auf der Nase.
(Quelle: http://www.mechanisches-spielzeug.de/11.html)


Die Schachtel trägt das alte Emblem


ca. 14 cm lang


seit 1970 in Gebrauch - das neue Emblem


Frohe Ostern!
 

Firmengeschichte Max Carl
(Quelle: http://www.mechanisches-spielzeug.de/2.html)
Der bekannteste deutsche Hersteller von mechanischem Spielzeug war die Firma Max Carl. Ihr Logo, auf jeder Figur aufgeklebt und auf jeden Karton gedruckt, zeigt einen Affenkopf, eingebettet in ein großes C mit einem kleinen m.

Max Carl übernahm 1924 den bereits 1892 von seinem Schwiegervater Heinrich Bernhard Döring in Judenbach/Thüringen gegründeten Betrieb für Kuschel- und Stofftiere. Dieser hatte ab 1920 erste Spieltiere mit Laufwerk entwickelt. In den folgenden Jahren wurden sie innerhalb des Sortiments immer mehr zu Verkaufsschlagern. Dabei handelte es sich um Spring- und Lauftiere wie Katzen, Hunde, Bären, Elefanten, Frösche und Mäuse, die sich auf Holzbeinen bewegten. Ihre Körper waren aus Pappmaché per Hand gedrückt. Anschließend wurden sie mit Fell oder Plüsch überzogen.

Ab 1926 änderte sich die Herstellung der mechanischen Spieltiere. Maschinell hergestellte Pappkörper lösten die Pappmachékörper ab. Angefeuchtete Pappe wurde mittels einer Pressmaschine mit einem Stempel in eine aufgeheiltzte Eisenform eingedrückt und zu einem Hohlkörper geformt. Der Hohlkörper bestand aus zwei Hälften. In eine Hälfte wurde das Laufwerk eingefügt und die andere Hälfte mittels Klammern darangeheftet. Die Laufwerke der Figuren und Tiere stammten von den Nürnberger Firmen Paul Weiß (bis 1957), Tipp & Co. und Gebrüder Bühler (bis 1988). Die Blechteile, wie z. B. Musikinstrumente, wurden von der Zirndorfer Firma 'Wünnerlein & Co. (Wüco) bezogen.

Zwischen 1930 und 1936 kamen die ersten musizierenden Affen auf den Markt. Ein beliebter Artikel zu dieser Zeit war "Hein mit dem Schifferklavier". Das war ein Matrose mit einem zweitonigen Akkordeon. Er wurde von der Firma A. Illing & Co., Sonneberg vertrieben. 1937 wurde der "Tanzende Hund" ins Sortiment genommen. Diesen gab es bereits von der Firma Tipp & Co. aus Blech zu kaufen. Max Carl orderte ihn, überzog ihn mit Plüsch und hatte ihn bis in die 70er Jahre im Programm. Die auf allen Vieren laufenden und den Kopf bewegenden Spieltiere, wie Bären, Esel, Elefanten, mit einem sehr komplizierten Werk ausgerüstet, wurden zur Spezialität der Firma Carl. Daneben fertigte der Betrieb auch große Schaustücke, die zur Dekorationszwecken in Kaufhäusern aufgestellt wurden. Da gab es eine Kuh mit richtigem Euter, ausgestattet mit einem Melkschemel und einem Eimer. Sie konnte richtig gemolken werden.

Nach Kriegsende produzierte die Firma in der sowietisch besetzten Zone weiter. Sie versuchte es mit neuen Materialen und produzierte erfolgreich Plastikspielwaren. Besonders beliebt bei Sammlern ist ein dem populären BMW 328 nachempfundes Auto aus Kunstharz Bakelit. Dafür wurde extra ein langlaufendes Uhrwerk entwickelt. Die Firma Carl wurde 1952 bei der Zusammenfassung kleinerer Betriebe zu volkseigenen Betrieben (VEB) von der DDR-Regierung enteignet. Max Carl und sein Sohn Helmut übersiedelten mit ihren Familien nach Creidlitz bei Coburg, ohne Konstruktionspläne und Aufzeichnungen mitnehmen zu können. Im alten Betrieb in Judenbach wurde das Warenprogramm weiter produziert. 1972 wurde das Gebäude und die Fertigung dem VEB Sonni in Sonneberg unterstellt und die Produktion eingestellt.

Im Keller ihres Wohnhauses in der Rennerstraße in Creidlitz begann die Familie Carl von neuem Plüsch- und Stoffspielwaren herzustellen. Der Sohn, Helmut Carl, übernahm die Leitung, sein Vater Max Carl arbeitete als Angestellter. Sie spezialisierten sich wieder auf die Produktion von mechanischen Figuren. Im Laufe der Jahre wuchs das Sortiment von drei auf über 150 verschiedene Figuren an. Auch der Betrieb vergrößerte sich und beschäftigte bereits Anfang der 60er Jahre über 180 Mitarbeiter.

1954 wurde die Produktion der Affenkapelle wieder aufgenommen. Von den einzelnen Musikanten wurden  in rund 40 Jahren etwa 15 Millionen hergestellt und in nahezu alle Länder verkauft. Im gleichen Jahr entstand auch die Musikbox mit den musizierenden Affen, genannt "Bimbo-Box". Es gab sie in einer großen Ausführung im 50er Jahre Design, aber auch in einer kleineren Variante. Die großen Exemplare erfreuten vor allem in Kaufhäusern und Gaststätten Groß und Klein.

1970 wurde das Fimenlogo geändert. Das rotweiße Schild trug die Aufschrift "CARL original" mit einem vereinfachten Affensymbol. Zwei jahre später lösten Plastikkörper die bisherigen Pappkörper ab. Die bunten schönen Faltschachteln wurden durch Verpackungen mit Sichtfenster ersetzt.

Zur Sommerolympiade in München 1972 fertigte die Firma Carl nach Abschluß eines Lizenzvertrages das Maskottchen "Waldi" an, entworfen von dem Designer Otl Aicher. Im Jahre 1973 beschäftigte das Unternehmen ca. 200 Mitarbeiter in verschiedenen Fertigungsstätten: Creidlitz, Coburg, Aschau am Chiemsee. In dieser Zeit wurden viele Teile aus Metall durch Plastik ersetzt. 1975 löste der Plastiksteckschlüssel den Metallschlüssel ab und statt der Blechtrommel gab es nur noch die Plastiktrommel.

Ein großer Flop waren die ferngesteuerten Hunde, die wesentlich billiger in Fernost hergestellt wurden Die Marktchancen wurden allgemein immer schlechter. Der letzte Firmenkatalaog wurde 1987 herausgegeben. Zwei Jahre später wurde der Vertrieb der Figuren an die Zirndorfer Blechspielzeugfirma Lorenz Bolz übergeben. 1992 stellte Helmut Carl aus Altersgründen die 100jährige Spielzeugproduktion der Firma Carl ein.

siehe auch Kletteraffe von Carl



Schuco-Grand Prix Racer 1070

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